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Welchen Einfluss hat der Vitamin D-Spiegel auf die MS?


Zum ersten Mal in Berührung mit dem Vitamin D kam ich, als eine Schulfreundin sich immer schlapp, energielos und müde fühlte und sie extrem anfällig für alle Erkältungs- und Grippeviren wurde, die in der Schule wieder einmal ihr Unwesen trieben. Nach längerem Hin und Her wurde bei ihr ein gravierender Vitamin D-Mangel diagnostiziert.


Ich, zu diesem Zeitpunkt bereits mit MS diagnostiziert, dachte mir, es könnte nicht schaden, meinerseits mal meine Werte checken zu lassen. Also auf zur Blutabnahme, ein paar Tropfen Blut später hatte ich das Ergebnis – kein gravierender, aber doch ein starker Mangel an Vitamin D.


Der damals gemessene Wert betrug um die 18 ng/ml. Für Gesunde im Allgemeinen und Menschen mit MS im Besonderen viel zu wenig. Der schulmedizinisch erstrebenswerte Wert lag bei 30 ng/ml, den hatte ich nach der schulmedizinisch empfohlenen Supplementation auch nur langsam erreichte.


MS-Patienten haben einen höheren Vitamin D-Bedarf


Doch dass auch dieser Wert für MS-Betroffene deutlich zu niedrig angesetzt ist, wurde mir erst nach einem Besuch bei meinem ganzheitlichen Arzt klar. Plötzlich lautete das Ziel, einen Wert von ca. 60-80 ng/ml zu erreichen.





Dies entspricht auch den Zielwerten, von denen in der Literatur die Rede ist. Prof. Dr. George Jelinek spricht in seinem internationalen Bestseller „Multiple Sklerose überwinden“ von einem Vitamin D-Wert von ca. 60 ng/ml, der bei Menschen mit MS anzupeilen ist. Damit könne das Fortschreiten der MS verringert und die Krankheitsaktivität reduziert werden. In der von Jelinek durchgeführten HOLISM-Studie ließen sich eindeutige Zusammenhänge zwischen der Lebensqualität und der zugeführten Vitamin D-Dosis feststellen. Je höher die Vitamin D-Dosis, desto geringer war auch die Rückfallrate der Betroffenen. Auch in der Prävention von MS wurde eine Korrelation zwischen dem Risiko und dem Vitamin D-Spiegel erkannt.


Auch nach Dr. Kai Reichert, Arzt im Coimbra-Protokoll, ist es unbestritten, dass bei MS-Betroffenen der Vitamin D-Spiegel von großer Bedeutung ist. Bei einem Vitamin D-Mangel komme es Studien zufolge zu einer erhöhten Schubrate und stärkeren Symptomen.


Coimbra-Protokoll - Hochdosistherapie mit Vitamin D


Das sogenannte Coimbra-Protokoll, welches seit 2016 auch in Deutschland angewandt wird, geht davon aus, dass bei MS-Betroffenen eine Verwertungsstörung für Vitamin D vorliegt und die Patienten werden täglich mit hohen Dosen über einen längeren Zeitraum behandelt.


Das Coimbra-Protokoll darf nur von Coimbra-Protokollärzten durchgeführt werden und zeigt bei den MS-Betroffenen, die damit behandelt werden, mitunter große Erfolge. So wurde nach einem Jahr bei 90 % der Patienten keine Krankheitsaktivität mehr nachgewiesen. Das Coimbra-Protokoll birgt jedoch auch Risiken, z. B. für die Knochengesundheit und die Entscheidung dafür oder dagegen kann nur in Absprache mit einem Coimbra-Protokollarzt getroffen werden.


Alleine die Behandlungsmöglichkeit und die Erfolge des Coimbra-Protokolls sprechen jedoch klar für einen starken Zusammenhang des Vitamin D-Spiegels und der MS. Dies zeigt sich auch daran, dass mit jedem Grad Anstieg des Breitengrads in der sich der Mensch aufhält, ein um zwei Prozent höheres Risiko ergibt, an MS zu erkranken. Je geringer die Sonneneinstrahlung in der Region, in der man wohnt, desto höher das Risiko, eine MS zu entwickeln.


Ich selbst habe noch nie an einem Coimbra-Protokoll teilgenommen, achte jedoch auf eine ausreichend hohe Supplementation von Vitamin D in Absprache mit meinem Arzt. Mein Blutwert liegt inzwischen bei rund 80 ng/ml. Ein deutlicher Anstieg im Vergleich zur ersten Messung vor knapp 15 Jahren.


Das wirkt sich bei mir auch positiv in Sachen Stimmung und Immunsystem aus. Im Großen und Ganzen bin ich von ein bis zwei Ausnahmen im letzten Jahr, die allerdings andere Ursachen hatten, weniger krank. Grippe- und Erkältungswellen gehen oft an mir vorbei. Auch depressive Verstimmungen aufgrund eines Vitamin D-Mangel gehören auch der Vergangenheit an.


Nimmst Du bereits Vitamin D ein? Wenn nein, dann lass Deinen Vitamin D-Blutwert bei deinem Arzt bestimmen und besprich mit Deinem Arzt, was Du tun kannst, um diesen ggf. zu erhöhen.


Deine Bea


Quellen:

Dr. George Jelinek, Multiple Sklerose überwinden

Kai Reichert, Vitamin D-Gabe in Hochdosis - Therapieoption bei Multipler Sklerose?


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