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Meine eigene Heilungsreise - Teil II

Mit bester Nahrungsergänzung und einer kohlenhydrat-, zucker- und milchfreien Ernährung im Gepäck ging meine Reise Schritt für Schritt weiter. Ich gewann an Selbstvertrauen und buchte meine erste Reise alleine, ich lernte auch mal „Nein“ zu sagen und hatte wieder Vertrauen meinem Körper gegenüber entwickelt. Während ich zuvor oft mit meinem Körper gehadert hatte und oft in Sorge war, was ich alles aufgrund meiner Krankheit tun konnte und sollte, stellte ich nach und nach fest, dass mein Körper eigentlich doch alles andere als unzuverlässig war, ganz im Gegenteil.


Ängste loslassen

Ich begann zu meditieren und stellte mich immer mehr meinen Ängsten. Davon hatte und habe ich auch heute noch eine ganze Menge: Angst vor dem nächsten Schub, Angst vor Kontrollverlust, Angst vor dem Telefonieren, Angst vor Spinnen, Angst vor Zurückweisung, Angst, nicht zu genügen, Angst, Fehler zu machen, Angst zu versagen und etwas nicht zu schaffen und so weiter.


Der Unterschied zu früher ist nicht, dass die Angst weg ist. Aber heute tue ich die Dinge (meistens) trotzdem und stelle mich bewusst meiner Angst. Dadurch verliert sie an Schrecken und der Umgang damit wird ein Stückchen einfacher.

Auch wenn ich merkte, dass ich Stück für Stück, Zentimeter für Zentimeter, mich in die richtige Richtung bewegte, so war der Weg, der vor mir lag, gefühlt immer noch unendlich weit. Den Weg, den ich bereits zurückgelegt hatte, konnte ich zwar sehen, aber er erschien mir nicht lang genug. Auch die Erfolge, die ich schon erreicht hatte, konnte ich damals nicht wirklich anerkennen.


Mein Leben war okay, mehr aber auch nicht. Mein Job machte mir zwar Spaß, brachte aber auch viel Stress mit sich und ich wusste tief in mir damals schon, dass das nicht alles gewesen sein konnte. Da war etwas, eine Sehnsucht, etwas zu finden, was mir von Grund auf Freude bereitete und womit ich anderen Menschen helfen konnte.





Den eigenen Weg finden

Als ich während der Coronazeit auf die Ausbildung zur ganzheitlichen Gesundheitsberaterin bei der Akademie der Naturheilkunde stieß, sagte etwas in mir sofort „Ja“. Für meine Verhältnisse relativ kurzentschlossen - ich zerdachte früher und auch heute manchmal noch so gut wie jede Entscheidung - buchte ich die Ausbildung am nächsten Morgen ohne groß zu wissen, was da auf mich zukam. Das Thema Ernährung faszinierte mich seit meiner Ernährungsumstellung ohnehin sehr und es konnte ja nicht schaden, noch mehr darüber zu erfahren.


Im Laufe der Ausbildung merkte ich jedoch, dass mir das Thema und das Lernen einen Riesenspaß machte. Ich wollte von mir aus, mehr wissen sowie tiefer eintauchen. Ich konnte mir zwar vorstellen, dass in diesem Bereich zu arbeiten, etwas für mich wäre, doch mir fehlte der Mut und ich hatte und habe auch heute noch Angst (sie schon wieder😉), daran zu glauben, dass das auch für mich möglich war/ist.


Die eigene Persönlichkeit kennenlernen

Ich fing an, mich mehr und mehr mit meinen Emotionen und meiner Person auseinanderzusetzen. Erstere hatte ich in den letzten Jahren teilweise in den Keller verbannt. So nach und nach fand ich langsam wieder Zugang zu mir selbst.


Der Anfang war gemacht, momentan befinde ich mich noch mittendrin in diesem Prozess. Die letzten Wochen habe ich mich oftmals gefühlt, als würde dieser Prozess nicht vorwärts, sondern rückwärts laufen. Viele Ängste, Zweifel und negative Glaubenssätze kamen in mir hoch. Doch auch das ist Teil des Prozesses und ist in Ordnung.


Je mehr ich diesen Zugang finde, desto mehr wird mir bewusst, dass ich gerne anderen Menschen, die Ähnliches mit der MS erleben, mit meinen Erfahrungen helfen möchte.


Dieser Schritt zu meiner persönlichen Weiterentwicklung und die Sinnfindung in meiner Selbstständigkeit sind ein weiterer wichtiger Schritt zu meiner Heilung, was sich auf den ersten Blick vielleicht komisch anhören mag. Aber alle meine Werte haben sich auf medizinischer Ebene seitdem verbessert, ich habe nachweislich deutlich mehr Energie und mehr Vertrauen in mich und das Leben gewonnen.


Versteh mich nicht falsch, mein Leben ist heute teilweise stressiger als zuvor und der Weg, für den ich mich entschieden habe, beinhaltet viele Steine und Hindernisse, die erstmal aus dem Weg geräumt werden wollen. Mein Job, der Aufbau meiner Selbstständigkeit, oftmals viele Zweifel etc. bringen mich manchmal an den Rand meiner Grenzen, aber ich achte auf mich. Es erfüllt mich vor allen Dingen mit tiefer Freude, andere Menschen auf ihrem Weg zu unterstützen und zu begleiten. Der Weg für den ich mich entschieden habe, mag nicht einfach sein, aber: Es ist MEIN Weg.


Ich glaube, es ist so wichtig, seinen eigenen Weg zu gehen, um heilen zu können. Die MS war für mich ein Weckruf, eine Art „Bist du dir sicher, dass der richtige Weg für dich ist? Schau genau hin.“ Wenn wir etwas finden, das sich aus tiefstem Herzen richtig anfühlt, dann sind wir dem Ziel der Heilung einen großen Schritt näher. Daran glaube ich ganz fest.


Deine Bea

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